Liebe Tennisfreunde,
wenn ein Heimspiel zum Home Run wird,
wenn der überfüllteste Verein Münchens 6 Plätze gleichzeitig bereit hält
und der Wetter- und Schnitzelgott sich ganz besonders viel Mühe geben,
dann hat die Herren 40II ihr erstes Heimspiel.
Wenn man dann noch in nahezu Bestbesetzung antritt hat man aber auch einen gewissen Druck, diese vermeintliche nominelle Übermacht auch in zählbare Ergebnisse umzusetzen. Umso schöner ist es dann, in eindeutiger Manier zu gewinnen.
Männer, ich bin stolz auf uns!
Danke Martin Bender, dass Du dich für die Mannschaft an 1 geopfert hast. Gegen diesen wesentlich jüngeren Dänen war trotz eines ausgeklügelten Ernährungsplanes und nahezu buddhistischer Ballwurfvorbereitung letztendlich kein Kraut, oder besser, keine Banane gewachsen. Martin konnte vor bis zu 3 frenetisch anfeuernden Fans und einem Hund zwar die schöneren Punkte gewinnen, war aber in den entscheidenden Phasen etwas zu riskant unterwegs (2:6, 4:6). Die genaue Analyse kannst Du dir bitte bei Deinem Erfolgstrainer Dr. Jesus-Trainer-Gott Kurt Kempf abholen.. die kann ich hier aus Respekt für deinen aufopfernden Kampf nicht abdrucken. Aber ich bin sicher, dass Ihr für das nächste Spiel die richtigen Schlüsse ziehen werdet und Du in die Erfolgsspur zurückkommst.
Im 2. Spiel hatte unser Gentleman-Spieler und Hauptsponsor Bernd Gress mit den John McEnroe – Volleys überraschend leichtes Spiel gegen den fußballspielenden Holländer vom TC Pasing (6:3, 6:1). Ich bin mir ziemlich sicher, dass in unserem fußballeraversen Verein nur ganz wenige dieses Match gewonnen hätten.
Nicht weniger elegant, groß gewachsen und in edles Weiß gehüllt hat unser Thomas Senn im 3. Spiel seinem Gegner keine Chance gelassen. Humorlos glatten, wie am Schnürchen gezogenen Passierbällen und wohl getimten Angriffen konnte sein Gegner nichts entgegensetzen (6:2, 6:2). Da musste selbst unser anspruchsvoller Hauptsponsor anerkennend anmerken: “den kann man spielen lassen”.
An 4 geschah dann der große, lang ersehnte Durchbruch. Johannes Halstrick hat endlich seine überragende Fitness im Champions Tiebreak in einen Sieg verwandeln können. Nachdem Bernd den Fußballer-ZONK gezogen hatte, war der Weg frei für Johannes. Schon früh merkte er, dass er seinem Gegner in Allem überlegen war. Daher hat er ihm den ersten Satz geschenkt (3.6). Mitleidig, auf das wenig elegante orange Käppi seines Gegners blickend, hat er dann den 2. Satz mit einem Trommelfeuer aus der Schleuderrückhand 6:4 gewonnen. Im nervenzerreißenden Champions Tiebreak nahm er dann erfreulicherweise die gefühlt 5 Doppelfehler seines Gegners an und entscheid das Match mit 10:8. Alles in Allem ist festzustellen, dass Johannes auch menschlich gereift ist. Er entschuldigt sich nun nicht mehr bei seinem Gegner, wenn dieser einen Doppelfahler macht. Somit können wir für diese Saison die Tennis-Psychologen der Stadt in den wohlverdienten Jahresurlaub schicken.
Die Spiele 5 (Forrest in Stützstrümpfen Roller) und 6 (Ullrich, Sie werden ihn hassen, Mehl) wurden vorausschauenderweise auf den Trainingsplätzen 3+4 gespielt. Es war ein sehr enges Kopf an Kopf Duell, wer sein Match zuerst beendet. Lange Zeit lag ich mit 25 Sec. vorne, bevor sich mein Gegner aufmachte, mit 4 Winnern und einem Traumvolley doch noch einen Punkt zu gewinnen. Hätte TC Pasing eine eher stärkenorientiertere Aufstellung gewählt, wäre Ullis Gegner wohl eher als Gastwirt in Erscheinung getreten und meiner als Stammgast. Die 4 Fans (nun inkl. Hund) waren froh, den Weg auf die Plätze nicht gefunden zu haben.
Somit musste NUR noch 1 Doppel gewonnen werden. Für mich war das mal wieder der spannendste Moment des Tages. Die klassische 7er-Variante war die Königslösung. Bernd und Ulli brauchten als 3er Doppel für das Einspielen länger als für das tatsächliche Spiel und gewannen souverän gegen den Gastwirt und seinen nachnominierten Gemüselieferanten 6:0 und 6:0.
Im 2. Doppel mit Thomas Senn habe ich leider den ersten Satz gebraucht, um die im Einzel verlorengegangene Körperspannung annähernd wiederzufinden. Meinen Aufschlag suche ich noch heute. Wenn jemand also einen Aufschlag finden sollte, freue ich mich auf sachdienliche Hinweise. Über den Kampf haben wir dann aber zurück ins Spiel gefunden. Wäre ja auch noch schöner gewesen hier zu verlieren. 3:6, 6:4 und 10:6 war dann der zufriedenstellende Endstand.
Im 1er Doppel mussten wir leider nochmals den armen Martin „verheizen“. An der Seite von Christian Voss war er wieder nur knapp dran an einem Sieg. Technisch und optisch konnten beide aber vollendet überzeugen und weitere 2 frenetische Zuschauer anlocken, die bis zum letzten Ballwechsel begeistert angefeuert haben.
Zu guter Letzt hielt das Leben für Martin noch eine letzte schwere Prüfung parat: in 15 Minuten nach dem Spielende angezogen, eingekremt und gekämmt zum Essen zu erscheinen. Mit der Endzeit vom 14 Minuten und 47 Sekunden hat Matin zu Feier des Tages diesen kleinen Sieg gegen sich und die Uhr dann eingefahren.
Nachdem ich nicht gerade als Kostverächter und Asket bekannt bin, erlaube ich mir noch einen fachkundigen Kommentar zur Thema Verpflegung: nie waren die Schnitzel besser!! Die Panade leicht gewellt, das Fleisch butterzart, die Pommes raumgreifend reichlich mit knuspriger Hülle und zart mehligem Inneren… Österreicher-Herz, was willst du mehr, außer vielleicht einem 3:1 gegen Deutschland im EM Finale.
Beste Grüße
Euer Forrest in Stützstrümpfen