Herren 40 II – Rollers Rückblick auf die Saison

Herren 40.2

v.l.: Thomas Roller, Ullrich Mehl, Thomas Senn, Martin Bender, Bernd Gress, Johannes Halstrick

Liebe Tennisfreunde,

mit einem locker aufgeschlagenem 21:0 gegen TCE Gröbenzell haben wir unserer hervorragenden Saison das Sahnehäubchen aufgesetzt und doch verspüre ich einen leichtern Gernlinden-Blues. Es ist schon ziemlich hart, nach dieser überragenden Saisonleistung nur Zweiter zu sein und nicht aufzusteigen. Da hilft es nur wenig, zu wissen, dass wir die besten Zweiten sind, seit es die moderne Medizin erlaubt mit über 40 noch Tennis zu spielen. Gleich am 2. Spieltag gegen den Mitfavoriten ran zu müssen, kann man schon mal nicht als glückliche Fügung bezeichnen. Dann auch noch ohne Drei:   unsere Nummer 1, Martin (Die-LK-12-Ist-Noch-Möglich) Bender hatte den Schlüssel für seine Ballmaschinengarage verloren und durfte zur Strafe nicht antreten – und das Erfolgsgen unseres  Volleygottes Bernd Gress war bei den damals noch aufstiegsambitionierten Herr 40I gefragt – und Ulli (Sie werden Ihn hassen) Mehl versuchte privat geliebt zu werden. Was für ein Jammer!… ach was, ich muss noch gleich weiter jammern: noch ohne einen Punkt gespielt zu haben, haben wir ja schon unseren Aufschlagweltrekordler Klemens (Ich-Springe-Bis-An-Die-T-Linie) Wressnig an ein Team von Ärzten verloren, die an Ihm aber nur rumschnipseln wollten, anstatt mit Ihm Tennis zu spielen.. und überhaupt: die Verlustenliste war viel zu lang:

  • den englischen Meister Matthias Guttendorf – verloren an eine Fluglinie, die Ihn nie rechtzeitig von der Arbeit heimbrachte
  • Oliver Holschuer – an eine Baufirma, die keinen blöderen Termin für ein Richtfest finden konnte
  • Franz The Skyscraper Hundsdorfer – an eine Kosmetikfirma, deren neues Werbegesicht für eine Jungbrunnenkreme er wurde und somit aus Imagegründen nur noch bei den Herren 30 spielen durfte
  • Einige Luftmeldungen von Herrschaften, bei denen sich herausstellt, dass Sie nicht mehr im Verein sind, bzw. nichts mit „Leistungs-“Tennis am Hut haben
  • .. und dann noch das gefräßige Aufstiegsmonster Herren 40I, welches zu seiner Entlastung  aber auch zu viele Spieler an die Medizinabteilung verloren hatte..

Und trotzdem hätte es beinahe gereicht.. und somit Schluss mit hätte, wäre, wenn..

Wir sind zu einer tollen Mannschaft zusammengewachsen, die auch bei engeren Spielständen zusammengehalten hat und immer sehr viel Spaß hatte.. DANKE an alle!

Jeder von uns hat sich in der Saison entwickelt und wurde mit jedem Spiel noch stärker:

  • Martin vom Trainingsweltmeister zum Seriensieger, der auch Ballonverteidigung kann
  • Bernd vom Funktionär zum Voll-Volley, der auch Hauptsponsor kann
  • Thomas vom Mitspieler zum Angriffsspieler, der jetzt auch noch die Weinkarte kann
  • Johannes vom Schönspieler zum Siegspieler, der auch Champions-Tiebreak kann
  • Ich vom Legastheniker zum Berichterstatter, der auch mit Johannes-Schorle kann
  • Ulli vom Lampl-Winterrunden-Ersatzspieler zum Shootingstar, der mit jedem kann
  • Marco vom Rosenheimer zum Obermenzinger, der auch Doppel kann
  • Franz Hundsdorfer vom angenehmen zum gefürchteten Gegner, der auch Herren 30 kann
  • Christian Voss vom 30er zum 40er, der auch bei 40 gewinnen kann
  • Wolfgang Rainer bleibt Wundertrainer und wird zur Doppelgeheimwaffe, der auch mit mir kann (das nennt man dann wohl Doppel-Belastung)
  • Unser Wirt Daniel Roch vom Kalbs- zum Schweinsschnitzerl-König, der auch Extremsportler satt machen kann

Somit ist es erwartbar gewesen, dass wir unser letztes Spiel auch noch souverän gewinnen. Eigentlich stellten sich nur 2 Fragen: Schafft es jemand von uns vor dem Ulli fertig zu werden? – und – Wie lange warten wir diesen mal auf Martin?

Als Herausforderer von Ulli traten an:

Johannes (ich gewinne mittlerweise bei jeder Temperatur) Halstrick gegen einen spanischen Torero namens Fernando von Zermantscho, der früher mal spanischer Meister war.. allerding im Motorradrennfahren. Früher hätte das gereicht, um dem Johannes Angst einzuflößen.. aber mittlerweile nicht mehr. Mit stark verbesserten, leicht über den linken Vorderfuß angerutschten  Vorhandschlägen versenkte er die furchteinflößenden 4 km/h-Aufschläge (sofern sie kamen) zu direkten Winnern. Die eigenen Aufschläge krachten kanonenartig und zuverlässig beim Gegner rein und waren, wenn überhaupt nur mit Fünffachrahmenschlägen zu retournieren.  So musste Fernando schnell erkennen, dass man auch beim Tennis aus der Kurve fliegen kann. 6:0, 6:0. Aber: Ulli war schneller..

Auch The Volley-Gress versuchte den Ulli zu übertrumpfen. Und Bernd marschierte unerbitterlich ans Netz, machte keine Fehler und legte ein ums andere Mal die Bälle unerreichbar ab. Es ist eine wahre Freude dem Bernd zuzusehen. Da muss man eigentlich nicht mehr selber spielen! Kaum 15 Minuten und der erste Satz war 6:0 gewonnen.. 6:1 der zweite. Bernd machte sich natürlich berechtigte Hoffnung vor Ulli fertig zu sein, zumal er Ullis Gegner versprochen hatte, Ihm einen Trainingsanzug zu spendieren, wenn er den Ulli länger aufhält. Fast wäre dieser kleine Trick auch erfolgreich gewesen. Ullis Gegner spielte sich 35 Minuten ein, obwohl das konditionell schon über seine Grenzen ging, wickelte sein Griffband so ungeschickt, dass weitere 12 Minuten vergingen und ging dann nochmals auf die Toilette..  Ulli sah seinen normalerweise sicheren Sieg schon dahinschwinden. Durch den erfreulichen Besuch seiner Familie und einen ungeduldigen Capitano zusätzlich unter Zeitdruck gesetzt verzichteten beide sogar auf die Probeaufschläge und begannen nach fast einer Stunde „Vorspiel“ mit dem eigentlichen Match. Keine Ahnung was auf der Toilette alles passiert war, aber nach dem ersten Spiel brauchte Ullis Gegner wieder 5 Minuten Pause.. ich habe mich derweilen schon über die Spielregeln informiert und wollte schon fast sportrechtlich eingreifen ob der massiven Zeitverzögerung.. doch dann war das Spiel auf einmal aus. 2:2 nach einer Stunde.. der Gegner gab w.o. … weil er nie länger als eine Stunde spielt..  oder hatte er auf der Toilette die Spielergebnisse vom Ulli gelesen, oder hatte ihm der Ulli ein unmoralisches Angebot gemacht?

Vom Schnellgewinnen-Ehrgeiz gepackt stiegen dann in der zweiten Runde Martin, Thomas und ich in die glühend heiße Sandarena. Auch unsere Gegner waren von selten gesehen langsamer Spielgeschwindigkeit. Die ganze Mannschaft hatte eine irgendwie komisch geartete Rückhandtechnik.. eigentlich mehr eine alte, lang ausgestorbene Schlagstocktechnik, die letztmalig bei Schlag den Raab zu sehen war.. ja Kinder, das passiert, wenn man zu viel Fern sieht! Thomas hatte bei den staubigen Bedingungen schnell die Lust verloren, das „Geschupfe“ mitzugehen und lag 1:5 zurück.. bis Ihn The-Volley-Bernd erfolgreich coachte (wenn da nicht ein legitimer Nachfolger von Dr. Dr. Professor Jesus Trainer-Gott Kurt Kempf heranwächst?!). Thomas ging von nun an taktisch, spielerisch, verbal und auch sonst voll auf Angriff und drehte das Spiel 7:5, 6:2 gegen den wahrscheinlich stärksten und fittesten Gröbenzeller. Im Spiel der beiden Mannschaftskapitäne war es sehr heiß und zumindest ich kannte jemanden, der die Hitze liebt. Und wenn man sich statt mit LK Turnieren mit Schleiferlturnieren im Seniorenstift vorbereitet (in der Tennisfachwelt ist diese Methode nicht ganz unumstritten) kann man zumindest auch langsam spielen.. 6:1, 6:0 für den sardiniengestählten Forrest.

Und dann kam Martin und musste sich in einer neuen Disziplin zurechtfinden: Zeitlupentennis. Vor dem Spiel war er noch voller Stolz und Zuversicht, weil seine Ballmaschinen mit bis zu 150 km/h feuern können und er somit bestens auf Vollattacke eingestellt war.. doch dann kam auch Ihm die Erkenntnis: für die nächste Saison braucht er einen Spiele-Beobachter und taktischen Berater, der zukünftige Gegner analysiert und die entsprechende Trainingsvorbereitung optimiert.. fürchte nur, dass es zukünftig dann ziemlich eng auf den Schleiferlturnieren dieser Welt wird. Zu Spielbeginn konnte er seinen Ballmaschinenrhythmus noch aufrechterhalten und drohte sogar mich zu überholen, aber mit zunehmender Spieldauer kühlte Ihn sein Gegner auf das unter 10 km/h Level runter und zwang ihn zu Ballonballtennis (6:2, 7:5). Bernd seufztest: „Warum tut er sich und uns das an?“. Es war aber trotzdem das am besten anzusehende Tennismatch, weil man beim Zuschauen im Schatten sitzen konnte.. Am Ende war Martin aber sehr zufrieden mit sich: hatte er es doch mal wieder geschafft die gesammelte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen  und die Gratisplätze hatte er auch am längsten ausgenutzt – Schwabenherz was willst Du mehr? – Grillfleisch, Würstel, Nudelsalat und reichlich gesunde Tomaten auf Kosten der Gegner. Hier ließen sich die Gröbenzeller dann nicht lumpen.. und ganz nebenbei stellten sie auch Ihre wahren Qualitäten vor: Aufdecken, Salatmachen, Grillen, Abräumen, Geschirrspüler einräumen.. alles in Eigenregie, weil sie leider keinen Vereinswirt gefunden haben. Getränke gab´s „nur“ aus dem Automaten und somit fiel auch die geliebte Weischorle aus dem Angebot.. alles Zustände, die wir in Blutenburg hoffentlich nie bekommen. Oder wer will schon Geschirrspüler einräumen? .. zumindest spiele ich deswegen Tennis, dass ich zu Hause immer fehle, wenn diese Arbeit vergeben wird.. daher JA zum NEUEN CLUBHEIM!!

P.s.: Nach 6 Einzelsiegen wollten die Gröbenzeller dann auch noch das schönen Wetter und die kostenlosen Trainerstunden vollends auskosten. So kam es dann halt noch zu den Doppeln:

An 1 siegte das Doppio di Eleganza (Gress/Senn) 6:2, 6:2 ohne ein einziges Grundlinienduell zu spielen. Martin konnte den Tempospieler Ulli durch taktische Anweisungen vor wirklich jedem Ballwechsel (auch beim Matchball zum 6:0, 6:1) nicht verwirren, aber zumindest am schnellen Fertigwerden hindern. Bei Johannes und mir machte sich anfänglich das Fehlen einer Weinschorle im Automaten bemerkbar. Etwas unlocker und mit viel zu wenig Körperspannung haben wir dann nur mit 6:3 und 6:0 gewonnen…

Dann ging’s endlich zum Selbstgekochten, Selbstabgespülten, Selbsteingekühlten..  aber das habe ich ja schon oben beschrieben.

Somit ist die Saison zu Ende. Ich bedanke mich ein letztes Mal bei allen Mitwirkenden und nochmal speziell beim Hauptsponsor Bernd Gress. Schnö, erfolgreich und fesch war´ma!!

Ich reiche den Staffelsaab nun nahtlos an Martin Bender weiter, der uns als Capitano durch die Winterrunde führen wird.

Grüße euer Forrest

Aktualisiert:13. Juli 2016 -22:06